Uwe Zenske

 

Blutgeschmack auf den Lippen
Notizen und Anmerkungen zu
“Carpaccio vom Hirsch”

 

Carpaccio

Der erste Gedanke gilt meist der Vorspeise, selten dem Maler, dem sie ihren Namen verdankt. Vittore Carpaccio (um 1455/65 bis 1526) gehörte zum Umkreis Giovanni Bellinis. Jacob Burckhardt (Der Cicerone, Stuttgart 1986, Neudruck der Urausgabe, S. 779) lobt die oft erstaunliche Leuchtkraft seiner Farben und die Lebendigkeit seiner kleineren Figuren (aaO, S. 784), sieht ihn aber bei größeren Darstellungen, wie der Apotheose der hl. Ursula, doch an Grenzen seiner malerischen Mittel stoßen und zieht unter den Nachfolgern Giovanni Bellinis dessen Schüler Giambattista Cima da Conegliano deutlich vor.

Carpaccio hat sich, soweit bekannt, nicht mit dem Aktaion-Mythos künstlerisch auseinandergesetzt, obwohl seine Vorliebe für ein kräftiges Rot, oft in Kontrast zu Weißtönen, dies vielleicht nahegelegt hätte.

Den Einfall, rohes, in hauchdünne Scheiben geschnittenes, kaltes Rinderfilet mit Worcestershiresauce, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und einem Gitternetz von weißen Mayonnaisefäden nach Carpaccio zu benennen, verdanken wir Giuseppe Cipriani (Harry’s Bar, Venedig, 1950). Heute ist meist eine Zubereitung mit Olivenöl, Vinaigrette und Parmesan üblich, wobei zweifelhaft sein mag, ob letzterer den Filetgeschmack nicht allzu sehr überdeckt.

Inzwischen hat sich der Begriff Carpaccio weitgehend verselbständigt, als hielten ihn Menschen deutschen Gemüts für eine, irgendwie als vorzeigbar mediterran unterstellte, Zubereitungsart beinahe beliebig austauschbarer Produkte. Er wird inzwischen für alle Arten von dünn geschnittenen, rohen Fleisch- und Fischgerichten verwendet. Auch Beilagen und Früchte treten längst unter diesem Namen auf. Darf man dennoch daran erinnern, daß dieses Gericht nach einem Maler benannt ist, der eine bestimmte Farbkomposition bevorzugte, nicht etwa ein besonders fein geschliffenes, skalpellartiges Messer?

Der Göttin Artemis war bei ihrem Umgang mit Hirschfleisch der besonderen Art, wie man sehen wird, weder an beinahe transparenten Filets noch an besonderem Raffinement der Zutaten gelegen. Nur an der Lieblingsfarbe Carpaccios, seinem leuchtenden Rot, konnte sie sich nicht sattsehen.

Die Bilder von Vittore Carpaccio sind zugänglich unter:
www.wga.hu

Zum Carpacciorezept ist zu empfehlen:
Arrigo Cipriani, Harry’s Bar Kochbuch, München 1993

 

Diana und Isis

Abbildungen der Kapelle des Octavius Quartio bei: Reinhold Meckelbach, Isis regina, Zeus serapis, S. 522 f. (Abb. 43-45); zur Casa degli amorini dorati: aaO, S. 542 (Abb. 61)

 

Aktaion und Diana-Artemis in der Renaissance- und Barockmalerei

Andor Pigler zählt, worauf Cziesla hinweist (Aktaion polypragmon, Frankfurt/M 1990, S. 74 Fn. 44), für die Zeit des 15.- 18. Jhdts. (im Bd. 2 seiner Barockthemen) mehr als 180 bildliche Darstellungen der Begegnung von Göttin und Jäger. Zu ihnen gehören Arbeiten von Lucas Cranach d. Ä. (1. Hälfte 16. Jhd., Wadsworth Atheneum, Hartford), Tizian (1556-59, National Galleries of Scotland, Edinburgh) und Rembrandt (1634, Museum Wasserburg Anholt).

Fundstellen der genannten Gemälde:

Lucas Cranach:
http://de.wikipedia.org
Tizian:
www.nationalgalleries.org
und: Angelo Walther, Tizian, Leipzig 1997, Tafel 71
Rembrandt:
www.wasserburg-anholt.de

 

Diana-Selene und Endymion in der Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts

Auch dieses Motiv ist in der genannten Zeit des öfteren als Vorlage für Gemälde ausgewählt worden, zum Beispiel von Johann Harper (ehem. Charlottenburger Schloß, Berlin, 1742), Pierre Subleyras (um 1740, National Gallery, London), Nicolas Poussin (1631, Detroit Institute of Arts) und Francesco Solimena (1700-1730, National Museums, Liverpool).

Karl Philip Moritz (Götterlehre, S. 260, 261) berichtet, daß unter dem Sinnbild des schlummernden Endymion, zu dem Diana gerade in ihrem rossegezogenen Wagen von nächtlichen Himmel herniedersinkt, auf Marmorsärgen jung verstorbener Männer des öfteren und besonders zartfühlend, wie er meint, der Tod dargestellt wurde.

Fundstellen der Gemälde:

Harper:
www.deutschefotothek.de
Subleyras:
www.nationalgallery.org.uk
Poussin:
www.dia.org
Solimena:
www.liverpoolmuseum.org.uk

 

Aktaion und das Hirschfell

Der Text von Stesichoros ist verschollen und nur durch einen Hinweis bei Pausanias (Beschreibung Griechenlands, 9.2.3) überliefert.

Bildlich dargestellt ist die Szene auf der Pelike des Gerasmalers (um 480 v. Chr., Paris, Louvre), einer attischen rotfigurigen Amphora aus Hamburg (490-480 v. Chr., Museum für Kunst und Gewerbe) und dem fragmentierten Volutenkrater des Panmalers von der Akropolis (um 480 v. Chr., Athen, Nationalmuseum, Akr. 760).

Text von Pausanias (griechisch und englisch):
www.perseus.tufts.edu
Die Pelike des Gerasmalers ist abgebildet bei Paul Jacobsthal, Aktaions Tod, Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, fünfter Band, Sonderdruck, Marburg 1929, S. 6 (Abb. 8), die Hamburger Amphora bei Bernd Seidensticker, Martin Vöhler, Gewalt und Ästhetik, S. 273 (Abb. 13),

der Volutenkrater des Panmalers wird gezeigt bei:
www.arachne.uni-koeln.de
(Eine kostenlose Anmeldung ist sinnvoll, weil die Bildauflösungen für Gäste unbefriedigend sind.)

 

Autonóe

Hesiod erwähnt sie in seiner Theogonie (975-77) und nennt Ino, Semele, die uns aus einer Fassung des Aktaion-Mythos vertraut ist, und Agaue als ihre Schwestern. Ihr Vater Kadmos war zugleich der Stammvater der Könige von Theben, ihre Mutter Harmonia eine Tochter der Aphrodite.

Ino und Agaue, deren Sohn Pentheus war, begegnen uns ebenfalls als Mänaden in den Bakchen des Euripides wieder.

Der Mord an Pentheus wurde durch Dionysos ins Werk gesetzt, dem Euripides offenbar die Ruchlosigkeit zutraute, dessen eigene Mutter, wozu er diese in einen Rauschzustand versetzte, als Tatwerkzeug zu mißbrauchen.

Pentheus starb im Kithairon-Gebirge, wo vermutlich auch Aktaion sein Ende fand. Ovid behandelt sein Schicksal in den Metamorphosen (III, 511-581 und 692-733).

Hesiod, Theogonie (griechisch und englisch):
www.perseus.tufts.edu
Der deutsche Text (Übersetzung von Luise und Klaus Hallof) ist enthalten in: Hesiod, Werke, Berlin und Weimar 1994
Ovid, Metamorphosen (Text lateinisch und englisch):
www.perseus.tufts.de
Text deutsch (Übertragung von Johann Heinrich Voss):
http://gutenberg.spiegel.de
Text lateinisch und deutsch: P. Ovidius Naso, Metamorphosen, Stuttgart 1994, Reclams Universalbibliothek Nr. 1360

 

Aktaions Verwandlung in einen Hirsch

Sie wird z.B. bei Stesichoros (nach Pausanias 1.44.5), Apollodoros (Bibliotheke, 3.4.4) und in Ovids Metamorphosen (III, 194-197) erwähnt.

In der griechischen Keramikmalerei wird sie, soweit man sie überhaupt thematisiert, nur angedeutet, indem auf Aktaions Haupt einem Rehgehörn ähnliche Spieße (Glockenkrater des Lykaonmalers, Boston, Museum of Fine Arts) oder ein Hirschgeweih (Apulischer Volutenkrater, Sammlung S. Angelo, Nationalmuseum Neapel) wachsen, während der Jäger im übrigen seine menschliche Gestalt behält.

Jacobsthal (aaO, S. 18) macht darauf aufmerksam, daß der Apulische Krater eine sonst nirgendwo bezeugte Motivierung des Aktaiontodes erkennen lasse, die Erlegung eines der Artemis heiligen Damtieres, noch dazu in ihrem eigenen Heiligtum. Die Deutung ist keineswegs zwingend und auch umstritten (vgl. Jacobsthal, aaO, Fn 40).

Zu Pausanias, Apollodoros (Texte jeweils griechisch und englisch) und Ovid (lateinisch und englisch):
www.perseus.tufts.edu
Glockenkrater des Lykaonmalers: Jacobsthal, aaO, S. 10 (Abb. 12)
Apulischer Volutenkrater: Jacobsthal, aaO, S. 11 (Abb. 13)

 

Arthemis Orthia

Menschenopfer zu Ihren Ehren deutet Pausanias (aaO, 3.16.10) an. Die ersatzweise Einführung des rituellen Auspeitschens von Epheben wird dem sagenhaften Lykurg zugeschrieben.

Ein weiterer blutiger Kult, das Halsritzen, soll für die Artemis Tauropolos bekannt gewesen sein, deren Tempel in Halai, an der Ostküste Attikas, stand. Euripides weist auf ihn in der Schlußszene seiner Iphigeneia im Taurerland (1452-61) hin.

Texte:
Pausanias:
www.perseus.tufts.edu
Euripides (in englischer Übersetzung von Robert Potter):
http://classics.mit.edu

 

Genucius Cipus

Plinius d. Ä. erwähnt ihn in seiner Naturalis Historia (XI, 45). Ausführlich dargestellt ist der Mythos bei Ovid in den Metamorphosen (XV, 565-622). Valerius Maximus (V.6.3) bringt ihn mit bronzenen Hörnern in Zusammenhang, die zur Ehre des Prätors an der römischen Porta Raudusculana angebracht gewesen sein sollen.

Texte:
Plinius d. Ä. (lateinisch):
www.hs-augsburg.de
Ovid (lateinisch und englisch):
www.perseus.tufts.edu
Valerius Maximus (lateinisch, zur Porta Raudusc. englisch):
http://penelope.uchicago.edu

 

Alabastron aus Eretria

Werk des Two-Row-Painters, um 470-460 v. Chr., Athen, Nationalmuseum, Nr. 12767/N976:
www.arachne.uni-koeln.de

 

Harmodios und Aristogeiton

Die beiden sogenannten Tyrannenmörder schmücken eine schwarzfigurige attische Lekythos (um 470 v. Chr., Wien, Kunsthistorisches Museum, Antikensammlung, Nr. ANSA IV 3644). Sie galten, ob mit Recht, ist nicht mehr zu entscheiden, als Vorkämpfer der Demokratie in Athen. Bei einem Anschlag im Jahre 514 v. Chr. töteten sie zwar nicht den Tyrannen Hippias, sondern nur seinen Bruder Hipparchos und befreiten Athen auch keineswegs von der Tyrannis. Das erledigte ein paar Jahre später, 510 v. Chr., ein spartanisches Heer. Sie wurden dennoch zu Symbolfiguren für die Freiheitsliebe der athenischen Bürgerschaft.

Thukydides (Geschichte des Peloponnesichen Krieges, VI, 54-59) führt ihre Tat dagegen vorrangig auf private Motive zurück, ohne den daraus folgenden Versuch, auch die Herrschaft des Hippias abzuschütteln, in Abrede zu stellen.

Harmodios und Aristogeiton waren ein päderastisches Paar. Eine solche Verbindung galt im damaligen Athen keineswegs als ungewöhnlich und wurde gesellschaftlich akzeptiert. Hipparchos bemühte sich ebenfalls um die Gunst des schönen, etwa 15-jährigen Harmodios. Von diesem zurückgewiesen, beleidigte er dessen aristokratische Familie, indem er seine Schwester wegen angeblich fehlender Jungfräulichkeit von einer öffentlichen Zeremonie bei den Panathenäen ausschloß. Dies und die Zudringlichkeit des Hipparchos sollen der Anlaß für die Verschwörung gewesen sein. Später, jedenfalls seit der Zeit des Kleisthenes, wurde die tatsächliche oder vermeintliche Freiheitsliebe der Attentäter in den Vordergrund gerückt, was ihren Mythos begründete.

Genannt werden die beiden u.a. auch bei Herodot (Geschichte, V., 55-65).

In Neapel (Archäologisches Nationalmuseum, Inv. 906) sind zwei römische Marmorkopien der verlorenen Bronzestatuen von Harmodios und Aristogeiton aus der Werkstatt des Kritios und des Nesiotes erhalten, die 477/476 v. Chr. auf der Agora von Athen aufgestellt worden waren.

Thukydides (Text griechisch und englisch):
www.perseus.tufts.edu
Herodot (griechisich und englisch):
www.sacred-texts.com
Die Wiener Lekythos ist zu betrachten unter:
http://bilddatenbank.khm.at

 

Das Bad der Artemis

Auch dieser Szene widmet sich Ovid in seinen Metamorphosen (III, 161-193), möglicherweise angelehnt an Kallimachos (Auf das Bad der Pallas, Hymne V, 107 ff.) und Apollodoros (3.4.4). Später ist sie auch bei Pausanias (9.2.3) zu finden. Bei Ovid trifft Aktaion an der Begegnung mit der Göttin keine Schuld: “at bene si queras, fortunae crimen in illo, non scelus invenies; quod enim scelus error habebat?” (Ovid, aaO, III, 141-142). Frei übersetzt lauten die Zeilen: Wenn man es auch beklagt, wird man bei ihm keine Sünde finden, sondern Fortuna die Schuld zu geben haben. Denn was für ein Frevel lag in seinem Irrtum?

Zu Kallimachos: Text griechisch (Stichworteingabe Callimachus):
www.perseus.tufts.edu
Text englisch:
www.theoi.com
Apollodoros, Pausanias, Ovid:
www.perseus.tufts.edu

 

Odysseus und Kirke

In Bezug auf die gerade vorübergegangene Kirke, die unbemerkt zwei Schafe am Schiff des Odysseus festgebunden hatte, schreibt Homer: “denn wessen Auge vermöchte, will er es nicht, den Gott zu schaun, wo immer er wandelt?” (Odyssee, 10. Gesang, 571-574, hier in der Übersetzung von Johann Heinrich Voss)

 

Marcantonio Franceschini: Diana e Atteone

Gemälde von 1692/98, Liechtenstein-Museum, Wien:
www.liechtensteinmuseum.at

 

Venus mit dem Orgelspieler

Das Motiv hat Tizian mehrfach verwendet. Philipp ist auf dem wahrscheinlich schon in Augsburg um 1548-1550 entstandenen Bild der Berliner Gemäldegalerie zu sehen:
www.sbm.spk-berlin.de
und: Angelo Walther, Tizian, Leipzig 1997, Tafel 60

 

Aktaions Tod

Thema eines späten Gemäldes Tizians, 1559, London, National Gallery. Artemis tötet Aktaion mit ihren Jagdwaffen. Dies geschieht ebenfalls, hier jedoch mit einem Schuß in die Brust, auf dem Glockenkrater des Panmalers (um 470 v. Chr., Boston, Museum of Fine Arts).

Ausführlich zu diesem Motiv in archaischen und klassischen Darstellungen: Paul Jacobsthal, Aktaions Tod, Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, fünfter Band, Sonderdruck, Marburg 1929

Tizian, Actaeons Tod:
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Actaeon.jpg
und: Angelo Walther, aaO, Tafel 78
Glockenkrater des Panmalers:
www.mfa.org
(dort unter Greek Art; Mixing bowl - bell krater; The Pan Painter, Acc. Nr. 10.185)
und bei Jacobsohn, aaO, S. 8 (Abb. 10)

 

Aktaion und Semele

Die Liebe Aktaions zu Semele, einer Schwester seiner Mutter Autonóe, erwähnen Akousilaos (bei Apollodoros 3.4.4) und Stesichoros (bei Pausanias 9.2.3).

Apollodoros und Pausanias:
www.perseus.tufts.edu

 

Glockenkrater des Lykaonmalers

Rotfigurig, um 440 v. Chr., Boston, Museum of Fine Arts. Nach der Auffassung von Wilhelm Geerling und Christian Schulze (Der Kommentar in Antike und Mittelalter, S. 54) ist hier möglicherweise Euaion, der schöne Sohn des Aischylos, ein Tragödiendichter, der auch in eigenen Stücken und denen seines Vaters als Schauspieler auftrat, in der Rolle des Aktaion dargestellt. Ob er diesen jemals auf der Bühne verkörpert hat, ist aber nicht bekannt. Die Beschriftung des Kraters mit seinem Namen mag auch nur mit der damaligen Beliebtheit Euaions zusammenhängen.

Der Glockenkrater des Lykaonmalers ist abgebildet bei Jacobsthal, aaO, S. 10 (Abb. 12). Über die Internetseite des Bostoner Museums ist er leider derzeit nicht verfügbar.

 

Diodoros Siculus

Historische Bibliothek, 4.81.4 -5
Text:
www.theoi.com

 

Exodus

Die Geschichte der Tötung aller Erstgeborenen in Ägypten, eines Massenmordes, wie man das unerfreuliche Ereignis wohl nennen muß, wird in Exodus 11,5 und 12,29 geschildert. Es handelt sich um einen Mythos, selbstverständlich um keine historische Begebenheit, nicht einmal um deren fernes Echo. Neil Silberman und Israel Finkelstein (Keine Posaunen vor Jericho, München 2002, S. 61-85) haben überzeugend dargelegt, daß der Auszug der Juden aus Ägypten, für den man keinen einzigen archäologischen Beleg fand, in der Form, wie die biblische Legende ihn überliefert, nicht stattgefunden hat. Die Geschichte geht möglicherweise auf Erinnerungen an die seit dem 17. oder 18. Jhd. v. Chr. aus Kanaan in das östliche ägyptische Nildelta eingewanderten und dort herrschenden sog. Hyksos zurück. Ihre Vertreibung begann unter dem, wahrscheinlich im Kampf gegen sie gefallenen, König Seqenenre von Theben und wurde von dessen Sohn Ahmose, dem späteren Pharao und Begründer der 18. Dynastie, vollendet.

 

Schale von Bomarzo:

6. Jhd. v. Chr., bei Paul Jacobsthal, aaO, S. 2 (Abb. 2)

 

Aktaion im Kampf

Alabastron von Eretria:
www.arachne.uni-koeln.de
und: Jacobsthal, aaO, S. 3 (Abb. 5)
Metope vom Heraion in Selinus (um 460 v. Chr., Palermo):
www.arachne.uni-koeln.de
Glockenkrater aus Vico Equense des Lykaonmalers (um 440 v. Chr., Boston, Museum of Fine Arts): Jacobsthal, aaO, S. 10 (Abb. 12)
Apulische Amphora aus Berlin (4. Jhd. v. Chr., Staatliche Museen, F 3239): Jacobsthal, aaO, S. 12 (Abb. 14a und 14 b),
verschollene unteritalische Pelike: Jacobsthal, aaO, S. 13 (Abb. 15),
Lukanische Vase aus der Basilicata, rotfigurig (390-380 v. Chr., British Museum): Jacobsthal, aaO, S. 14 (Abb. 17),
Etruskischer Kelchkrater (1. Hälfte 4. Jhd. v. Chr., British Museum): Jacobsthal, aaO, S. 15 (Abb. 18)
pompejanisches Wandbild aus dem Haus des Sallust: Jacobsthal, aaO, S. 1 (Abb. 1),
Hadrianischer Sarkophag aus Torre Nuova (um 130 n. Chr., Paris, Louvre):
www.arachne.uni-koeln.de
griechische Marmorstatue aus Lanuvium, Villa des Antoninus Pius (London, British Museum):
www.arachne.uni-koeln.de

 

Deutungen des Aktaion-Mythos

Wer Vergnügen an Spekulationen findet, zu denen die wenig paßgenauen Teilstücke des Aktaion-Mythos geradezu einladen, sei, als gute Übersicht zu weiterführender Literatur, auf Wolfgang Cziesla, Aktaion polypragmon: Variationen eines antiken Themas in der europäischen Renaissance, Frankfurt a. M. 1990, verwiesen.

Recht originell zu lesen sind die Gedanken von Giordano Bruno (De gli eroici furori, 1585), auch wenn er den Mythos völlig unbekümmert gegen den Strich bürstet.

 

  

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